«Migration allein kann die AHV nicht retten», sagt Karen Rudolph.

Von Dr. Thomas M. Studer
Frau Rudolph, der weltweite Anstieg der Staatsschuldenquoten, also des Verhältnisses der Staatsschulden zum nominalen Bruttoinlandsprodukt, ist spätestens seit Corona wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ist die Schuldenquote Ihrer Meinung nach ein geeigneter Indikator für die Gesundheit der Staatsfinanzen?

Dann fehlt bei dieser Betrachtung also der Blick in die Zukunft?

Zur Person

Karen Rudolph ist seit März 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2018 absolvierte sie ihren Master in «European Economic Studies» an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sowie der Dublin Business School. 2015 legte sie ihren Bachelor in «Economics and Law» an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ab. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der fiskalischen Nachhaltigkeit, der Alterssicherung, dem Vergleich der europäischen und internationalen Sozialsysteme sowie der fiskalischen Nachhaltigkeit der Schweiz.

Kann man diese «implizite» und «explizite» Staatsversverschuldung zusammenführen?

Die Schulden steigen im Westen nicht erst seit Corona – wie hat sich die Situation in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

Welches sind die grössten Herausforderungen für die Wiederherstellung tragfähiger Staatsfinanzen im Nachgang der Corona-Pandemie?

«Die Fertilitätsraten sind gering, die Lebenserwartung steigt und die Babyboomer-Generationen gehen in Rente.»
Karen Rudolph

Sie haben die fiskalische Nachhaltigkeit der EU-Staaten eingehend erforscht. Was sind die drei wichtigsten Erkenntnisse (die Sie womöglich selbst überrascht haben)?

Was macht ein Land wie Griechenland, das keine «Nachhaltigkeitslücke» ausweist, besser als die anderen?

Sie kennen sich auch sehr gut mit den öffentlichen Finanzen der Schweiz aus. Wie sieht es hierzulande mit der «Nachhaltigkeitslücke» aus?

Wie präsentiert sich die Situation der Altersvorsorge in der Schweiz?

«Die STAF und AHV 21 Reform haben zwar den Finanzierungsdruck abgemildert, aber sanieren die AHV nicht.»
Karen Rudolph

Wie könnten sinnvolle AHV-Reformansätze aussehen?

In neueren Studien kommt der Bund zum Schluss, dass die Zuwanderung zur finanziellen Sicherung der Altersvorsorge beiträgt. Wie lautet Ihre Einschätzung: Kann die Migration die Probleme lösen?